The Human Fear
Produziert von Mark Ralph, der bereits bei ihrem 2013er-Album Right Thoughts, Right Words, Right Action mit Franz Ferdinand zusammengearbeitet hat, zeigt das Album die Band in ihrer direktesten, fröhlichsten und lebensbejahendsten Form und geht in klassischer Franz-Manier schamlos in die Pop-Richtung. Aufgenommen in den AYR Studios in ihrer Heimat Schottland, spielen die 11 Songs auf The Human Fear auf einige tief sitzende menschliche Ängste an und darauf, wie das Überwinden und Akzeptieren dieser Ängste unser Leben antreibt und definiert.
Alex Kapranos von Franz Ferdinand sagt über das Album:
"Dieses Album zu machen war eine der lebensbejahendsten Erfahrungen, die ich je gemacht habe, aber es heißt The Human Fear. Angst erinnert dich daran, dass du am Leben bist. Ich glaube, wir alle sind in gewisser Weise süchtig nach dem Rausch, den die Angst uns geben kann. Wie wir darauf reagieren, zeigt, wie menschlich wir sind. Hier sind also eine Reihe von Liedern, die den Nervenkitzel des Menschseins durch Ängste suchen. Nicht, dass man das beim ersten Hören unbedingt bemerken würde.“
Das Video zur ersten Single Audacious wurde von Andy Knowles, einem langjährigen Mitarbeiter der Band, im Barrowlands in Glasgow gedreht, dem Ort, an dem die Band im Laufe der Jahre so manch feierliche Heimkehrkonzerte absolviert hat. Im Gespräch über den Track sagt Alex Kapranos: „Es geht um eine kühne („audacious“) Reaktion, wenn man spürt, dass das Gewebe der Existenz um einen herum zerbricht. Kühn zu sein, konträr. Über den Rand in die Ewigkeit der Nichtexistenz zu blicken und zu sagen: Aye! Scheiß drauf! Heute nicht, danke!
Das Video zur zweiten Single Night Or Day wurde von einem fantasievollen, dramatischen und ästhetisch beeindruckenden Schwarz-Weiß-Video begleitet, bei dem Rianne White Regie führte. Sie kommentiert: "Dieser Song fängt ein, wie turbulente, transzendente Gefühle in einem Raum leben und atmen. „Night or Day“ entstand mit Franz Ferdinand in ihrem schottischen Studio, wo sie diese Schönheit von Song aufnahmen. Es war ein kraftvolles Zusammentreffen von Bild und Ton, alles eingefangen mit dem Auge eines 16-mm-Schwarzweißfilms."
Alex Kapranos fügt hinzu: "Das Leben mag nie einfach sein, aber verdammt, wir werden es ob Tag oder Nacht leben. Wir haben mit der äußerst talentierten Rianne White zusammengearbeitet, um das Drama-Noir der Umgebung einzufangen, in der wir diesen Song und auch den Rest des Albums aufgenommen haben. Rianne hat eine Sensibilität und Energie eingebracht, die in diesen Raum hinein platzte und einen Einblick in jene Welt gibt, in der wir die Musik haben entstehen lassen. Storm shake the room and boom... das dunkle Herz Schottlands schlägt hier kräftig. Ales wurde komplett vor Ort in den AYR Studios gefilmt."
Seit ihren Anfängen, als sie illegale Partys in abbruchreifen Gebäuden in Glasgow feierten, haben sich Franz Ferdinand durch eine frische, unvergängliche, nach vorne gerichtete Sichtweise definiert, eine transgressive Art-School-Perspektive, aber mit einer Vorliebe für große Songs, und The Human Fear setzt diese Tradition zweifellos fort; deutlich und doch neu, musikalisch und kreativ ist es eine Platte, die nach vorne drängt.
Die Idee war, ein Songbook bereits fertig zu haben, bevor sie mit den Aufnahmen begannen, und im Studio wurde alles schnell umgesetzt - vieles davon wurde live mit der Band im gleichen Raum aufgenommen, und viele der Vocals auf dem Album sind First Takes. Es ist das erste Studioalbum, auf dem die Mitglieder Audrey Tait (Schlagzeug) und Dino Bardot (Gitarre) zu hören sind. Keyboarder, Gitarrist und Background-Sänger Julian Corrie arbeitete mit Frontmann Alex Kapranos und dem weiteren Gründungsmitglied Bob Hardy (Bass) beim Songwriting und bei weiteren kreativen Aufgaben zusammen. Eine Band, für die Ästhetik und Stil fast genauso wichtig sind wie der Sound, und wie immer spiegelt sich diese Bedeutung im Cover-Artwork wider, das von dem Selbstporträt „7 Twists“ der ungarischen Künstlerin Dóra Maurer inspiriert wurde - Maurers Arbeit gefiel ihnen, weil sie genau das tut, was sie von ihrer Musik erwarten: eine auffallende Unmittelbarkeit, die man nicht ignorieren kann, aber mit einer Tiefe und Verletzlichkeit, die viele glücklich machende Wiederholungen zulässt. Vielleicht ist dieses Album eine Reihe von Songs über Angst, bestimmt aber ist dies eine Reihe von Bangern einer Band, die eine Ära definiert hat und ihr unbestreitbar lebendiges Erbe fortsetzt. Ist das etwas, wovor man sich fürchten sollte?