# Mexiko: Der Kampf um Gerechtigkeit
Vivas nos queremos – Wir wollen leben! – so der Ruf bei Demonstrationen mexikanischer Aktivistinnen, die Femizide in ihrem Land nicht länger hinnehmen möchten. Dort werden nach offiziellen Angaben jährlich über 2.000 Frauen aus geschlechtsspezifischen Motiven ermordet. Beispielsweise die zwölfjährige Fátima, die 2015 auf dem Heimweg von der Schule von drei Nachbarn abgefangen, misshandelt und ermordet wurde. Oder die 13-jährige Renata, die vom Ex-Partner ihrer Mutter in ihrem eigenen Zuhause getötet wurde.
Die Mütter der beiden toten Mädchen engagieren sich seitdem in feministischen Kollektiven und fordern von der Regierung Maßnahmen für ein Leben ohne Gewalt und Femizide. Regisseurin Angélica Cruz Augilar ist beim Kampf der Mütter ganz nah dabei und zeigt, wie wichtig deren Einsatz für Frauenrechte ist.
Eva sprach mit Angélica Cruz Augilar über ihren Film und das Unvorstellbare darin, aber auch über den erstarkenden Kampf der Frauen*, Feminiziden endlich ein Ende zu setzen.
# Brasilien: Rhythm and Resistance - Kreativer Protest aus dem Nordosten
Der Dokumentarfilm „Rhythm and Resistance“ zeigt die Hoffnungen und Ängste gesellschaftliche benachteiligter Gruppen vor den letzten Präsidentschaftswahlen in Brasilien, wie sich der Widerstand aus der brasilianischen Afro-Bewegung formierte, wie mutige Frauen, Indigene, LGBTs und soziale Gruppen zusammenkamen, um ihren Protest gegen den ultrarechten Populisten Jair Bolsonaro in die Gesellschaft zu tragen.
Meike sprach mit dem Filmemacher Marco Keller.
Der Journalist und Autor Niklas Franzen spricht zudem ein paar einordnende Worte nach den Präsidentschaftswahlen vergangenen Sonntag.
# Mali: Eine letzte Herberge
Wird über Migration aus dem afrikanischen Kontinent nach Europa gesprochen, geht es fast immer um die Gefahren der Reise oder die Routen, die sich verschieben. Selten geht es um die Rückkehr, um das individuelle Abbrechen. Und noch seltener um das, was zahlreiche Migrat*innen die meiste Zeit erleben: Festsitzen an einem Ort, an dem es kein vor und kein zurück gibt – nicht, ohne große Risiken einzugehen.
Der Dokumentarfilm The Last Shelter des malischen Filmemachers Ousmane Samassékou spielt an einem solchen Ort. Er gewährt Einblicke in den Zwiespalt derer, die in einer Herberge im Norden Malis vor der Entscheidung stehen, die Sahara zu durchqueren oder zurückzukehren in ihre Herkunftsländer, nachdem sie in der Sahara gescheitert sind.
Der südnordfunk sprach 2019, bevor Ousmane Samassékou den Dokumentarfilm drehte, mit dem Leiter der Herberge, Eric Kamdem. Der Filmemacher selbst war auf dem Menschenrechts-Filmfestival in Berlin letzten September zu hören. Leider verunglückte Eric Kamdem diesen August bei einem sehr tragischer Unfall auf dem Weg zu einer Migrationskonferenz in den Niger. Ein Beitrag von Martina Backes.
(Quelle: # 101: Kämpferisches Kino — iz3w - informationszentrum 3. welt)