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Es muss nicht immer White Charity sein

Herkömmlichen Massenmedien nutzen holzschnittartige Stereotype um Spendenbereitschaft bei Medienaktionen zu generieren. Ein Beispiel: Ein Spendenplakat von der „Aktion Deutschland Hilft“ (2017): ein schwarzes Kind ist abgebildet, offensichtlich unterernährt, es streckt seinen Mund in Richting einer Portion Essen. Der Text lautet „Hunger in Afrika - Jetzt spenden!“ Diese Form der Öffentlichkeitsarbeit enthält leider rassistische Stereotypen. Es geht um "White Charity": dieser Begriff wurde von Carolin Philipp und Timo Kiesel im gleichnamigen Film geprägt, als sie die hierarchisierende und Rassismen-reproduzierende Öffentlichkeitsarbeit deutscher NROs und ihre Folgen untersucht haben.

"White Charity" ist an sich ist problematisch, weil es dazu beiträgt aktuell bestehende Gefälle zwischen Industrie- und Entwicklungsländern zu manifestieren. Dabei werden die einen immer als die reichen Geber gesehen, deren technische und gesellschaftliche Errugenschaften als "weiter voraus" und erstrebenswert gelten. Die anderen verharren in der Rolle der hinterherhinkenden Empfänger.

"White Charity" im Hörfunk wird gerne als Mittel der Eigenwerbung genutzt. Das heißt, manche Medien beteiligen sich an solchen Aktionen um ihre Hörerzahlen (und Werbeeinnahmen) zu steigern. Erst in zweiter Linie ist das Interesse wirklich ein Problem des globalen Südens zu lösen.

Auch freie Radios sind  nicht frei von "White Charity". In unseren Konzepten und Texten übernehmen wir oft unbewußt Stereotype. Bei entsprechenden Kooperationsanfragen fällt es uns nicht leicht richtige Wege und Antworten zu finden. Wir wollen daher ausführlicher mit dieser Art der Berichterstattung auseinandersetzen.

gefördert durch Mittel des Landes Baden-Württemberg über die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ)

Sonderworkshop: Mach dich frei vom Klischee - Diskriminierungslos Radiomachen

Was läuft schief wenn Medien und auch wir im Radio über Migration, Integration, Flucht und Asyl sprechen oder berichten? Warum kommen wir kaum ohne Pauschalisierung und Werturteile aus – aber dafür viel zu oft ohne die Stimmen von Menschen mit junger und älterer Einwanderungsgeschichte? Was können wir tun, um Klischees und Stereotype beim Radiomachen zu vermeiden? Im Workshop gibt es Antworten auf all diese Fragen. Es werden Good und Bad-Practice-Beispiele besprochen sowie Beiträge, Interviews oder Moderationen der Teilnehmer*innen gemeinsam analysiert. Dazu gibt’s Tipps, Tools und...

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Oktober 2018 bis September 2019

Projekt-Förderer