Vom 22. Juni bis zum 14. Juli findet in Ulm und Neu-Ulm zum vierten Mal das festival contre le racisme statt. Dieses Jahr lautet das Motto "Widerstand leisten". Ziel ist es, auf die aktuellen politischen unRechtsZustände in Deutschland un der Welt aufmerksam zu machen. Dafür werden in den drei Wochen das Festivals viele verschiedene Veranstaltungen wie Workshops, Vorträge und Ausstellungen angeboten. Zudem wird es auch ein Straßenfest mit dem Namen "KlangKost" geben.
Aufruf der Veranstalter des fclr 2019:
Das festival contre le racisme findet dieses Jahr zum vierten Mal in Ulm statt. Unser Ziel ist Widerstand zu leisten gegen die aktuellen, politischen unRechtsZustände in Deutschland und der Welt. Aufklärung über rassistische Denk- und Handlungsweisen, die in unserer heutigen Gesellschaft leider noch immer weit verbreitet sind und sich weiter ausdehnen ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir wollen sensibilisieren und dazu animieren sich für ein Zusammenleben ohne Rassismus und ohne Unterdrückung anderer Menschen einzusetzen.
“Rassismus” ist für uns ein von “Weißen” konstruiertes Gebilde, das die eigene Gruppe höher bewertet, indem sie sich von einer anderen (minderwertigeren) Gruppe abgrenzt. Dabei werden dieser anderen Gruppe willkürlich bestimmte Merkmale zugeschrieben, die eine Unterdrückung und Diskriminierung zur Folge haben, um die eigene Macht über sie zu legitimieren. Dieses Phänomen ist sehr viel älter als die Geschichte des Begriffes Rassismus.
Eben diese Geschichte ist aber nur wenigen bekannt, wie auch die Namen derer, die Widerstand dagegen leisteten. Wir in Ulm kennen die Geschwister Scholl, die sich gegen das NS-Regime auflehnten. Einigen wird auch Rosa Luisa Parks ein Begriff sein, die 1955 in Alabama (USA) durch einen mutigen Akt der Verweigerung die schwarze Bürgerrechtsbewegung in Gang setzte.
Wer jedoch kennt Widerstandskämpfer*innen wie Francois-Dominique Toussaint L’Ouverture, den Anführer der haitischen Revolution? Haiti war die erste Kolonie, die sich von “ihren weißen Herren” befreien konnte und unabhängig wurde.
Nelson Mandela ist eine bekannte Widerstandsfigur aus Südafrika. Doch wer kennt die Namen der Herero-Aufständischen, die sich gegen die deutschen Kolonien auflehnten und dafür starben?
Wir, die Organisationsgruppe des festival contre le racisme, wollen dieses Jahr einigen dieser unbekannten Menschen, die sich gegen Rassismus und menschenverachtende Einstellungen auflehnten und auflehnen, ein Gesicht geben. Wir reisen dabei durch die Zeit und beschäftigen uns mit dem Kolonialismus.
Lasst uns gemeinsam bei und mit unseren Festivalveranstaltungen ein Zeichen setzen und Widerstand gegen Rassismus und menschenverachtende Einstellungen leisten!
Das festival contre le racisme mit dem Thema „Widerstand“ findet dieses Jahr vom 22. Juni bis zum 14. Juli in und um Ulm und Neu-Ulm herum statt.
Bildquelle: fclr-ulm.de