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Stolpersteinverlegung

9. Stolpersteinverlegung

“Ich habe viele Worte, aber das einzige, welches mir für diese Zeremonie einfällt, ist Stille”, schreibt ein Angehöriger der Familie Strassburger in einem Brief.

19 neue goldene Betonquader haben ihren Platz bei der 9. Stolpersteinverlegung in Ulm gefunden. Stolpersteine sind kleine Betonquader, die vor dem letzten Wohnsitz von Opfern des NS-Regimes in den Gehsteig eingelassen werden. Ein ganz spezielles Denkmal, das an die Ermordeten der Nazi-Zeit erinnern.

Stolpersteinverlegung 2021

Überall in den Ulmer Straßen blitzt es auf. Grund dafür sind die zahlreichen Stolpersteine, die seit dem 26. Mai 2015 in Ulm verlegt werden. Sie soll uns vor dem Vergessen bewahren und sind den Ulmer:innen gewidmet, die Opfer der Morde des Nationalsozialismus wurden. Auch dieses Jahr wurden wieder neun der Steine, an den ehemaligen Wohnorten der Opfer verlegt, unter anderem in der Bahnhofs- und auch Olgastraße. Wir waren live bei der Zeremonie dabei und haben mit Angehörigen und den Veranstaltern der Initiative gesprochen. 

Stolpern mit dem Kopf und mit dem Herzen

Stolpersteine mit Blumen

Im Jahr 1992 wurde der allererste Stolperstein verlegt - das sind 10 cm große Betonblöcke, die mit einer Messingplatte versehen werden. In diese werden dann die Namen, Geburts- und Todesdaten der Menschen eingraviert, die im dritten Reich verfolgt oder getötet wurden. Bisher sind weltweit über 75 000 Stolpersteine verlegt worden - alle vom Berliner Künstler Gunter Demnig. In Ulm sind es seit Freitag über 90 Stück. Denn gestern, am 6. März 2020, fand die siebte Ulmer Stolpersteinverlegung statt, bei der 14 Stück an sieben verschiedenen Orten hinzukamen. Der Fokus lag dabei auf Opfern der Aktion T4, bei der in den Jahren 1940 und 1941 Zehntausende geistig und körperlich behinderte Menschen getötet wurden. Radio free FM hat die gestrige Stolpersteinverlegung begleitet - und in diesem Rahmen auch die Enthüllung einer Wetterfahne beobachten dürfen, die eine lange Reise hinter sich hatte.

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