Nicht gaffen, sondern Drücken
StudentInnen der Ulmer Universitätsklinik (Sektion Notfallmedizin) sind derzeit mit einem beachtenswerten Projekt unterwegs: "Drücken rettet Leben" oder "Nicht gaffen, sondern Drücken". Und worum gehts dabei? Auf der Projektseite ist das Ganze wie folgt umschrieben:
"Jeder Mensch kann helfen, wenn er zu einem Menschen mit Herzstillstand kommt - vorallem die Herzdruckmassage erhöht die Überlebenswahrscheinlichkeit massiv! Jedes Jahr erleiden in Ulm und Neu-Ulm rund 500 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Vielen von ihnen kann durch schnelles Handeln geholfen werden.
Die Rate an erfolgreichen Wiederbelebungen in Ulm ist hoch und viele Patienten überleben ohne größere Folgeschäden. Doch es gibt ein Problem: Während deutschlandweit knapp 20% aller Personen mit Kreislauf-Stillstand bereits von Laien wiederbelebt werden sind es in Ulm nur knapp 5%!
Warum ist das aber so problematisch? Gerade die ersten Minuten entscheiden darüber, ob es zu einer schweren Schädigung des Gehirns kommt oder nicht. Wenn es uns gelingt, in Ulm die Anzahl der Wiederbelebungen durch Laien zu steigern, können wir noch einen gewaltigen Schritt nach vorne für alle Ulmerinnen und Ulmer schaffen. Durch kurze Anfahrtszeiten des Rettungsdienstes können wir frühzeitig den Patienten helfen. Eine sehr gute Versorgung der Patienten vor Ort, während des Transports und in der Klinik gewährleisten schon heute gute Überlebenschancen.
Wenn nun noch die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit einer guten Laienwiederbelebung überbrückt wird, haben wir in Ulm die besten Voraussetzungen, um noch deutlich mehr Patienten ohne Folgeschäden wiederbeleben zu können.
Jede Ulmerin und jeder Ulmer kann einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, die Überlebenschancen zu verbessern und Folgeschäden zu minimieren.
Greifen wir gemeinsam an!!!"
Carolin Eberhard, Medizinstudentin an der Uni Ulm, wertet das Projekt im Rahmen ihrer Doktorarbeit für eine Studie aus und ist heute mit ihrem Doktorvater PD Dr. Claus-Martin Muth, dem Leiter der Sektion Notfallmedizin, zu Gast bei Carmen Santiago in der Plattform.