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Projekte

Raus aus den Echokammern

Im Rahmen des Projekts wollten wir generationendübergreifende Workshops anbieten. In mehreren Präsentationen bei Institutionen wie ILEU und der Männer- bzw. Frauenakademie wollten wir Senior:innen für die Mitarbeit in diesem Projekt begeistern. Mit verschiedenen Redakteur:innen von Radio free FM stellten wir sowohl die Arbeit bei Radio free FM, als auch das Projekt vor. Dabei sollte im besten Fall eine selbstständige Redaktion entstehen, die durch Radio free FM und dem Journalisten Rudi Kübler betreut werden sollte. Dabei standen die Punkte Medienbildung und Fake News im Vordergrund.  

Leider konnten sich keine interessierten Senior:innen für das Projekt und die Workshops begeistern. Die Tages- und Jugendredaktion von Radio free FM hingegen profitiert seither von wöchentlichen Workshops, die die oben genannten Schwerpunkte beinhalten. Daher wurde die Zielsetzung dahingehend erreicht, dass die Praktikant:innen und Jungredakteur:innen geschult werden konnten im Umgang mit Fake News und Meldungen aus der eigenen Filterblase. 

Alle Workshops befassten sich mit grundsätzlichen journalistischen Themen und wie man falsch Meldungen oder verfälschte Meldungen erkennt. 
 

Welche journalistischen Darstellungsformen gibt es?
Was ist beispielsweise eine Meldung, was zeichnet ein Bericht aus?
Wie unterschieden sich die beiden zu Kommentaren und Leitartikeln?

Was bedeutet Objektivität im Journalismus?
Kann ich Agenturmeldungen vertrauen?

Wie verhält es sich dagegen mit PR-Artikeln, die die Tagesredaktion von Radio free FM

erreichen?

 

Ausgehend von der Frage „Was darf ein Journalist*in, was sollte er/sie besser unterlassen?“ wurden die 16 Richtlinien des deutschen Pressekodex anhand von Beispielen erörtert. Dabei ging es um speziell um die Achtung der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit. Zusätzlich um die klare Trennung von redaktionellem Beitrag und Anzeigen, den Schutz der Persönlichkeit, die Achtung von Privatleben und Intimsphäre sowie die Vermeidung unangemessen sensationeller Darstellung von Gewalt und Brutalität und das Verbot der Diskriminierung einzelner Gruppen oder Nationalitäten. Nicht zu vergessen: die sorgfältige und faire Recherche. Welchen Stellenwert ihr zukommt, wurde gesondert dargestellt. 

Viele Zeitungsverlage sowie Fernseh- und Hörfunksender betonen die Bedeutung von Qualitätsjournalismus. Gibt es diesen überhaupt? Und wenn ja: Wodurch zeichnet er sich aus? Wie lässt er sich vom Boulevard-Journalismus abgrenzen? Themen, die in den vergangenen Jahren verstärkt in den Medien auftauchen, sind „Framing“ und „Wording“. Was wird darunter verstanden und warum lohnt es sich darüber nachzudenken – gerade auch im Hinblick auf den zweiten Schritt? 

Dieser zweite Schritt bestand darin, sich mit Fake News auseinanderzusetzen, die so alt wie die Menschheit sind, aber mit den Sozialen Medien eine rasend schnelle Verbreitung finden. Wie erkenne ich sie? Was kann ich tun, wenn ich mir selbst nicht sicher bin, ob die Meldung echt oder falsch ist? Was sind Echokammern und Filterblasen? Kann ich Redaktionen wie Correktiv, Mimikama oder Volksverpetzer vertrauen? Weiteres zentrales Thema im zweiten Part des Workshops: Verschwörungstheorien. An Beispielen wurde aufgezeigt, dass die sich oft sehr krude anhörenden Theorien oder Erzählungen weder als harmlos noch witzig oder etwas abgedreht abgetan werden sollten. Sondern dass sie hochgradig antisemitisch, rassistisch und rechtsextremistisch sind und gerade auch in der Überschneidung mit den Narrativen der Reichsbürger eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Demokratie darstellen.

Projektlaufzeit

Juni 2020 bis Dezember 2022

Projekt-Förderer

Sendedatum

19. Dez. 2022 | 11:45

Andere Artikel im Projekt

19.12.2022 | 11:54
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