Dass die regionalen Kleinbrauer im Frühjahr Bier in Strömen fließen lassen, hat längst Tradition in Ulm. Heuer jedoch machen sie aus gutem Grund ein besonders großes Fass auf, denn Deutschlands älteste Lebensmittelverordnung feiert Geburtstag – und einen runden dazu: Das Reinheitsgebot wird fast auf den Tag genau 500 Jahre alt. Deshalb geht der Kleinbrauermarkt auf dem südlichen Münsterplatz in die Verlängerung und dauert erstmals drei Tage. Vom 22. bis 24 April schenken über ein Dutzend Kleinbrauereien mehr als 50 unterschiedliche Biere aus.
Geschmeckt hat es Überlieferungen zufolge damals allerdings noch völlig anders. Den gegenwärtig bekannten Biergeschmack gibt es erst seit rund 100 Jahren. Vor 500 Jahren mischte man nicht selten Hirse, Bohnen und Erbsen ins Gebräu. Zum Zwecke der Aromabildung kamen Zutaten, wie „Eichenrinde“, „Sumpfporst“ und „Tausendgüldenkraut“ zum Einsatz. Hopfen kannte man vor dem 14. Jahrhundert nicht.
Was es auf dem Kleinbrauermarkt allers zu entdecken gibt und was die kleinen Brauereien so besonders macht, darüber spricht Christa Zoller in der Platform bei Roswitha Burgmayer.