Asylpolitik, Menschenrechte und Afghanistan
Viele Asylbewerber werden sprichwörtlich über einen Kamm geschert und gesammelt abgeschoben. Besonders das Thema Abschiebung nach Afghanistan erhitzt derzeit die Gemüter.
Berechtigt?
Amnesty International dokumentierte Folter und Misshandlung in afghanischen Gefängnissen, berichtet von festgenommenen, geschlagenen und getöteten Journalisten. In der islamischen Republik Afghanistan herrscht noch die Todesstrafe. Kinderehe und häusliche Gewalt sind in weit verbreitet. 2016 wurden in Afghanistan 11.418 Zivilisten, darunter Kinder, getötet oder verletzt.
Ende Oktober 2016 haben Deutschland und Afghanistan eine Rücknahmevereinbarung geschlossen. Seither verlangt das Bundesinnenministerium (BMI) von den Bundesländern abgelehnte afghanische Asylbewerber dorthin zurückschicken.
Außerdem bezahlt die Europäische Union (EU) aufgrund eines nachgelegten Kooperationsabkommens seit Mitte Februar 2017 jährlich 1,2 Milliarden Euro für die Bereitschaft zur Rücknahme von Geflüchteten an Afghanistan.
Absurd?
Wir reden darüber! Im Lokaltermin. Am 14. Mai 2017 um 11 Uhr live auf der 102,6 MHz.
Gäste:
- Heiner Tettenborn (Afghanistan Experte, Gesichter der Erde)
- Lilian Freuding und Eva-Maria Glathe-Braun (Initiative „Stopp Abschiebung nach Afghanistan“)
- Mohamad Ahmadin und Ibrahim Kurban (Flüchtlinge aus Afghanistan)
Moderation:
Michael Troost