Damien Cadio, 1975 in Mont Saint-Aignan (Normandie) geboren, sagt, er habe die Malerei "durch Zufall" entdeckt, als er noch ein Gymnasiast war: Ein Klassenkamerad machte ihn mit den Werken von Vincent Van Gogh bekannt, dann trafen sie auf die Werke von Francis Bacon oder auch des Filmemachers David Lynch. Es folgt eine Zeit des literarischen und künstlerischen Wettstreits: Der Teenager und sein Freund malen gemeinsam, schreiben Manifeste... Nach und nach nimmt die künstlerische Praxis immer mehr Raum im Leben des jungen Mannes ein, der dennoch sein Biologiestudium abschließt. Damien Cadio malt, sehr viel. Er entschließt sich, die Aufnahmeprüfung für die Kunsthochschule in Rouen zu absolvieren, die er 1999 abschließt. Im Jahr 2001 schloss er einen Master 2 - Fine Arts an der Sorbonne ab und wechselte dann an die Beaux-Arts in Paris. Seitdem wurden Damien Cadios Werke im Maison Rouge, im Palais de Tokyo, aber auch in Amsterdam, New York, Berlin oder Brüssel ausgestellt.
Präzise, gerahmt und äußerst sorgfältig zeigt Damien Cadios Arbeit das Banale: hier ein paar verwelkte Blumen, die in einer Vase vergessen wurden, dort ein Glas, schwere rote Samtvorhänge. Das Banale, aber auch das Fremde und das Geheimnisvolle. Liegt es an dem Bildausschnitt, den gedämpften Tönen und der klassischen Machart der Werke? Liegt es an der Distanz und der Stille, die in seinen Kompositionen herrschen und Unruhe und Neugierde wecken? Oder liegt es vielleicht daran, dass das Thema nicht das Thema ist? Da sie oft von Bildern des Alltags ausgeht, wird die Malerei zu einem Unternehmen der Verschiebung, der Dezentrierung, durch die jedes Ding mit einem unbekannten Gewicht belastet wird. "Ich suche nach auf den ersten Blick banalen Bildern - denn auch hier ist die Gewalt nie weit entfernt - und die Aufmerksamkeit für ihre Details lässt aus einer einfachen Umgebung die Hinweise auf außergewöhnliche Ereignisse auftauchen", erklärt er.
Open Studio - Damien Cadio
Datum:
Samstag, 31. August 2024 - 12:00
Ort:
Künstlerhaus Ulm
Veranstaltungs-Genre: