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Filmmusik

Filmmusik: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

Emma dampft seit dem 29. März 2018 über die deutschen Kinoleinwände und begeistert alle Generationen. Kein Wunder. Michael Endes wunderbar zeitlose Geschichte "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" ist seit Anfang der 1960er Jahre fester Bestandteil der Kinderzimmer dieser Welt. Es erschien übersetzt in Großbritannien, Israel, Italien, Japan, den Niederlanden, Portugal, Spanien, Schweden und den USA. Neben der legendären Marionetten-Verfilmung der "Augsburger Puppenkiste" Anfang der 60er in schwarzweiss und Ende der 70er in Farbe, gab es Anfang der 70er das entsprechende Hörspiel auf Schallplatte und später als Kassette. Dazu lief auch eine Zeichentrickserie Ende der 90er über die Fernsehschirme der Nation.

Die derzeit in den Kinos laufende Realverfilmung ist mit knapp 25 Millionen Euro eine der teuersten deutschen Filme überhaupt. Und das sieht man dem Werk auch an. Die Liebe zum Detail zieht sich genauso durch sämtliche Abteilungen, wie die Professionalität. Dazu gehört natürlich auch ein orchestraler Soundtrack, eine eigene Filmmusik. Diese ist ebenso Ende März bei RatSide Records erschienen. Ralf Wengenmayr zeichnet sich dafür verantwortlich, der 2010 für seine Filmmusik zu "Wickie und die starken Männer" für den Deutschen Filmpreis nominiert wurde. Das wird er für diesen Soundtrack ziemlich sicher wieder.

Das Deutsche Filmorchester Babelsberg hat die Musik eingespielt und damit, wie es sich für einen guten Score gehört, eine ganz eigene Landschaft fürs persönliche Kopfkino kreiert. Ralf Wengenmayr, selbst aus Augsburg, hat es dabei geschafft, die Titelmelodie der Puppenkisten-Version "Eine Insel mit zwei Bergen" von Hermann Amann kongenial einfliessen zu lassen. Chapeau!

Der "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer Original Motion Picture Soundtrack" ist in zwei Versionen erschienen. Einmal auf CD mit 29 Titeln und als mp3-Download in einer Extended Version mit 48 Titeln und ganzen 90 Minuten Laufzeit.

Am Freitag, den 13. April von 18 bis 19.30 Uhr spielen wir in den Sendungen "Kulturschock" und "Filmmusik" die Extended Version komplett durch. Freut Euch drauf! ;-)

High Noon 15.06.2017

Sing it Loud - Luthers Erben in Tansania (Soundtrack zum Kinofilm)

Kanaani Chor :: Arusha A - Cappela
Neema Chor :: Ee Mungo Moyo Wangu
Kanaani Chor :: Maneno Haya
Kanaani Chor Live :: Mungu Wetu
Cantate Chor :: Wakati Wa Sofa
Nuru Masunga & Kanaani Chor :: Tuwahurumi
Familie Simon und Martha Mollel :: Atukuzwe
Cantate Chor :: Nitaiba Sifa
Kanaani Chor :: Mafuriko
Neema Chor :: Bwana Awakumbusha
Kanani Chor Live :: Safari Hii
Cantate Chor :: Nipe Mbawa
Kanaani Chor :: Muweza
Neema Chor :: Ee Mungo Moyo Wangu

Kulturradio :: Filmmusik Playlist :: 10. Mai 2014

Artist Titel Album
Titel Komponist Film
The New World James Horner The New World
Cloud Atlas Finale Tom Tykwer Cloud Atlas
Castle On The Hill Danny Elfman Edwars Scissorhands
Libera Me Elliot Goldenthal Interview With The Vampire
Now We Are Free Hans Zimmer, Lisa Gerrard Gladiator
A Kaleidoscope Of Mathematics James Horner A Beautiful Mind
The Bioluminescence Of The Night James Horner Avatar
God Particle Joshua Bell, Hans Zimmer Angels & Demons
You Have A Special Purpose In Life Steve Jablonsky The Island
A Princess Javier Navarrete Pan's Labyrinth
Lestat's Recitative Elliot Goldenthal Interview With The Vampire
The Tamarind Seed Suite John Barry The Tamarind Seed
Le Moulin Yann Tiersen Le Fabuleux Destin d'Amélie Poulain
Love Theme Trevor Jones The Dark Crystal
Finale Trevor Jones The Dark Crystal
Godspeed Klaus Badelt The Time Machine
Batman Theme Danny Elfman Batman
Loquasto International Film Festival Mark Mothersbaugh The Life Aquatic With Steve Zissou
Ping Island/Lightning Strike Rescue Op Mark Mothersbaugh The Life Aquatic With Steve Zissou
End Credits Alan Silverstri Back to the Future Part III
The Good, The Bad And The Ugly Ennio Morricone The Good, The Bad And The Ugly
The Trio (Main Title) Ennio Morricone The Good, The Bad And The Ugly
Man With a Harmonica Ennio Morricone Once Upon A Time In The West
Time Hans Zimmer Inception
Finale John Williams Indiana Jones & The Kingdom Of The Crystal Skull
Artist Titel Album
Titel Komponist Film
The New World James Horner The New World
Cloud Atlas Finale Tom Tykwer Cloud Atlas
Castle On The Hill Danny Elfman Edwars Scissorhands

Ennio Morricone - Quentin Tarantinos' The Hateful Eight

Man kann sich darüber streiten, ob er der beste lebende Regisseur ist, oder ob er einfach nur der extremste unter den erfolgreichen ist, und mit seiner Art zu inszenieren den Zeitgeist einer Gesellschaft trifft, die sich mit Blutschlachten und harter Gewalt auseinanderzusetzen hat, weil es die Realität geradezu einfordert.

Die Rede ist von Quentin Tarantino, einst Videothekar, hilfloser Schauspieler und Drehbuchautor in der US-amerikanischen Film-Großstadt Los Angeles, in der er von seiner alleinerziehenden Mutter aufgezogen wurde, und heute zu den Big Playern im Filmgeschäft gehört, die im Grunde machen können, was sie wollen.

Sein offizielles Erstlingswerk „Reservoir Dogs“ machte ihn 1992 zur Hoffnung eines neuen amerikanischen Autorenkinos. Seinen Durchbruch schaffte er mit seinem Film „Pulp Fiction“, mit dem er 1994, nicht mehr und nicht weniger, als Filmgeschichte geschrieben hat. Das Werk zählt zu den Time Magazine Top 100 Movies und wurde 2013 in die National Film Registry aufgenommen, einer Art Denkmalschutzliste für US-amerikanische Filme, und wurde mit den wichtigsten Preisen der Szene ausgezeichnet. Darunter die Goldene Palme von Cannes und der Oscar für das beste Original Drehbuch. Und spricht man über Popkultur der 90er Jahre, dann braucht es keine großen Umwege, um bei „Pulp Fiction“ zu landen.

Es folgten weitere einzigartige Filme, die allesamt die Gemüter spalten. Für die einen ist Tarantino Künstler und Visionär, für die anderen gewaltverherrlichender Wiederkäuer altbekannter Motive.

Mit Kinostart am 28. Januar 2016 ist jetzt sein offiziell achter Film und sein zweiter Western in den deutschen Lichtspielhäusern angekommen. Das Stück nennt sich „The Hateful Eight“ und wurde beinahe nicht gedreht, da das Drehbuch vorab im Internet gelandet ist, was Tarantino zum Überschäumen gebracht hat. Gut, dass er sich wieder beruhigt hat.

„The Hateful Eight“ hat alles, was ein Western braucht. Karge Landschaft, rauhe Sitten, dreckige Gestalten und rauchende Colts. Das Ganze verbunden mit Allem, was ein Tarantino braucht. Lange Einstellungen, anspruchsvolle Dialoge, richtig fiese Kerle, Zitate aus den Werken alter Meister und splatterähnliche Blutschlachten.

Als tarantinoesk wird auch sein Umgang mit Musik im Film bezeichnet. Meist lässt er keine Filmmusik komponieren, sondern greift auf bereits existierende Stücke zurück, und bedient sich dabei mit Vorliebe bei den Genres Rock’n’Roll, Surf Rock oder Texas Blues. Der Soundtrack gerade von „Pulp Fiction“ lief, nicht nur in den 90ern, überall rauf und runter.

Durch eine Sache sticht an dieser Stelle nun auch sein neuer Western „The Haterful Eight“ heraus. Diesmal nämlich gibt es einen extra komponierten und orchestrierten Soundtrack von keinem geringeren, als der Italo-Western-Filmmusik-Legende Ennio Morricone.

Ein Zitat von Morricone lautet: „Filmmusik braucht Raum, um sich entfalten zu können. Der Film muss der Musik Zeit geben, um sich zu entwickeln.“ Und das passt zu Tarantinos Art Filme zu machen, wie zu kaum etwas anderem. Zu den sogenannten Morricone-Klassikern gehören beispielsweise die Filmmusiken zu „Zwei Glorreiche Halunken“ („The Good, the Bad and the Ugly“) oder zu „Spiel mir das Lied vom Tod“ („Once Upon a Time in the West“).

Und damit sind wir beim musikalischen Inhalt dieser Sendung angekommen. Nämlich spielen wir euch heute den gesamten Soundtrack von Quentin Tarantinos’ „The Hateful Eight“. Als Download, als CD und als Doppel-LP im Dezember 2015 bei Decca erschienen. Dieser ist nicht ausschließlich das orchestrale Werk eines Morricone, es finden sich neben The White Stripes und Roy Orbison auch Zitate aus dem Film selbst wieder, also Ausschnitte der Tonspur, wie es der geneigte Hörer aus Tarantino-Soundtracks bereits kennt. Highlights sind trotzdem die orchestralen Stücke auf dieser Scheibe, die bis zu zwölf Minuten lang die Epik dieses Filmes hörbar machen.

Tracklist:
01 L’ultima diligenza di Red Rock (versione integrale)
02 Overture
03 Narratore letterario
04 Apple Blossom
05 L’ultima diligenza di Red Rock (#2)
06 Neve (versione integrale)
07 Sei cavalli
08 Raggi di sole sulla montagna
09 Jim Jones at Botany Bay
10 Neve (#2)
11 I quattro passeggeri
12 La musica prima del massacro
13 L’inferno bianco (synth)
14 The Suggestive Oswaldo Mobray
15 Now You’re All Alone
16 Sangue e neve
17 L’inferno bianco (ottoni)
18 Neve (#3)
19 La lettera di Lincoln (strumentale)
20 La lettera di Lincoln (con dialogo)
21 There Won't Be Many Coming Home
22 La puntura della morte

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