Gegen Stumpfsinn
und Langeweile

aus dem Äther.

RR Reihe Radiostücke: EINSAME AMEISEN AMNESIE.

Einsame Ameisen Amnesie 02.07.2023 im Stadthaus - Artwork by Martin Dziallas/ghostwork.de

Rdeča Raketa (Maja Osojnik und Matija Schellander) entwickeln gemeinsam mit der Autorin Natascha Gangl seit 2016 Klangcomics – Serien von Live-Performances, sowie Hörstücke fürs Radio.
Gesprochenes Wort und Klang gehen, analog zu Wort und Bild im Comic, ineinander auf. Laut wird Sprache, Sprache wird Laut, Zeitgenössische Komposition verschmilzt mit literarischem Experiment. Eklektisch werden Stilrichtungen kombiniert, Madrigal trifft Kinderbuch trifft Techno trifft Anagramm trifft Hip-Hop trifft Essay – ad Infinitum – Hochkultur, Popkultur, Subkultur fusioniert.
2022 erschien EINSAME AMEISEN AMNESIE. Ein Klangcomic frei nach Anestis Logothetis mit Uraufführung bei Wien Modern als Koproduktion mit dem ORF, reiste von dort weiter an die Greek National Opera Athens und kommt jetzt nach Ulm.
Nikolaos Zachariadis entwickelte ein Live-Bühnenbild zu EINSAME AMEISEN AMNESIE.
gangl.klingt.org
rdecaraketa.klingt.org
maja.klingt.org
matija.klingt.org

Natascha Gangl & Rdeča Raketa (Maja Osojnik und Matija Schellander) mit Nikolaos Zachariadis (Live Bühnenbild) – Hybride Aufführung EINSAME AMEISEN AMNESIE. Ein Klangcomic frei nach Anestis Logothetis
Sonntag, 02.07.2023, 21-22UhrStadthaus Ulm und auf Radio free FM

Radio free FM übertägt live von vor Ort eine Sondersendung von entartet von 20 bis 23 Uhr.
Eintritt frei.

RR Reihe Radiostücke – Drei live Uraufführungen und eine Deutschlandpremiere im Stadthaus Ulm sowie im Das Gold, Neu-Ulm, bei gleichzeitiger Liveübertragung im Rahmen der Sendung entartet bei Radio free FM.
In den vier Kompositionen der vier aus unterschiedlichen experimentellen Zusammenhängen stammenden Formationen kommen Sprache oder Stimme, der Tradition des Mediums Radio folgend, in fokussierter Form zum Tragen. Die vier Gruppen vertreten unterschiedliche Spielarten zeitgenössischen Musizierens, zwischen Improvisation und auskomponiertem Musiktheater, Auseinandersetzung mit dem Songformat und Noise.

Die Sendung entartet versteht sich als Platz der Nischen, für experimentelle und randständige Musiken innerhalb des seit 1995 sendenden Ulmer Freien Radios free FM.

RR Reihe Radiostücke ist ein Projekt der Redaktion entartet von Radio free FM, Gefördert von Musikfonds e. V. mit Projektmitteln Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sowie der Kulturabteilung der Stadt Ulm und wird umgesetzt in Kooperation mit dem Stadthaus Ulm und Das Gold, Neu-Ulm.

Biografien der Künstler*innen

Natascha Gangl, geboren 1986, studierte Philosophie an der Universität Wien und Szenisches Schreiben am DRAMA FORUM Graz. Seit 2007 arbeitet sie als freischaffende Autorin und setzte für mehr als zehn Jahre ihren Arbeits- und Lebensmittelpunkt „zwischen“ Österreich, Spanien und Mexiko. Sie assistierte und bearbeitete zahlreiche Texte für Christoph Schlingensief, war Hausautorin am Staatstheater Mainz. Sie schreibt vor allem Theatertexte, experimentelle Prosa und Essays, erforscht dabei Sprache in allen Aggregatzuständen: geschrieben, gezeichnet, gesprochen, performt – auf Theaterbühnen, in Konzert- und Ausstellungsräumen, in Radioformaten, im Buch, auf Platte. Sie beschäftigt sich mit der klangliche Qualität von Sprache, verstehbarem und erfahrbarem Sinn, Trash und Tragödie, verwendet dabei Techniken wie Montage, Überschreibung und Anagramm. Ihre teils mehrsprachigen Werke wurden mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet (u.a. Heimrad-Bäcker-Förderpreis, Preis des Heidelberger Stückemarktes, Literaturförderungspreis der Stadt Graz.) Als Buch erschien: Wendy fährt nach Mexiko, Ritter, 2015. Das Spiel von der Einverleibung. Frei nach Unica Zürn, starfruit publications, 2020.

Maja Osojnik, geboren 1976, ist freischaffende Komponistin, Klangkünstlerin, Sängerin und frei improvisierende Musikerin die sich in ihrem facettenreichen Schaffen verschiedenster klanglicher Mittel wie beispielsweise Stimme, Paetzold-Bass, Field Recordings, CD Player, Radios, Effektpedale, Kassettenspieler und anderen elektronischen Lo-Fi- Musikinstrumenten jedweder Herkunft. Sich im Limbus zwischen analoger und digitaler Kunst, virtuellen und realen Räumen bewegend, versucht sie die klanglichen Spektren besagter Instrumente zu erweitern, zu dekonstruieren und neu zu konnotieren bzw. diesen andere, neue Rollen zuzuweisen – ein Prozess der an das Annagrammieren erinnert. In Ihren Kompositionen verbindet Maja Osojnik ihre Liebe für einfache Songs, experimentelle, elektro-akustische, abstrakte Musik, Alte und Neue Musik sowie Elemente und Formen von Noise und Rock. Das Reale, das Surreale, die Fragilität, in der sich sowohl das zerstörerische, abgründige, finstere Phantasma, aber auch die Schönheit, die Eleganz, die Stärke und Bestimmtheit abbilden, manifestieren einen weiteren Motor, der Maja’s musikalisches Schaffen definiert. Sie komponiert Musik für Tanz, Theater, Film und diverse Ensembles und Orchester und schreibt Gedichte, die sie mit ihren Bands vertont. Im 2018 startete Maja ein neues Label MAMKA RECORDS, welches sich der Veröffentlichung hochwertiger und in Eigenproduktion gestalteter Tonträger in Kleinstserien verschrieben hat. Seither widmet sich Maja fokusierter auch zwei Ihrer großen Leidenschaften, dem Druck und der Produktion grafischer Klang-Partituren. Ihre Solo-Perfromances, Werke und Formationen, u.a. Rdeča Raketa, ZSAMM, Broken.Heart.Collector, Maja Osojnik Band, Subshrubs, Low Frequency Orchestra etc. wurden auf verschiedenen internationalen Festivals präsentiert.

Matija Schellander, geboren 1981 in Ludmannsdorf-Bilčovs, Österreich, studierte Kontrabass am Konservatorium der Stadt Wien und absolvierte den Lehrgang für Computermusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Seine musikalischen Einflüsse sind vielgestaltig und erstrecken sich von Musique Concrete über Hip-Hop, Techno, Improv, Jazz, Neue Musik, Alte Musik hin zu traditioneller und Filmmusik. Er arbeitet mit Instrumenten ebenso wie Field Recordings, im Studio und auf der Bühne. Klangfarbe, Sampling, und ein bewegliches, organisches Klangbild für Sound als eigenständiges künstlerisches und narratives Element zentral. Er lebt und arbeitet als Komponist, Kontrabassist und elektronischer Musiker in Wien und komponiert für Musikensembles, Theater, zeitgenössischen Tanz und Film. Er ist, gemeinsam mit Maja Osojnik, Teil des elektroakustischen Duos Rdeča Raketa. Mit der Autorin Natascha Gangl und den Theaterregisseur*innen Ivna Zic und Franz-Xaver Mayr verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit, u.a. am Theater Neumarkt Zürich, dem Theater Basel, Schauspielhaus Bochum und dem Schauspielhaus Graz. Seine Arbeiten und Tourneen führten ihn quer durch Europa,
Nordamerika und Asien.

RDEČA RAKETA ist das Duo von Maja Osojnik und Matija Schellander. Rdeča Raketa betreiben Soundwissenschaft und elektroakustische Forschung. Es entsteht akustische Poesie, die manchmal mit jeglicher Musikalität bricht um Soundgemälde entstehen zu lassen, die Hörgewohnheiten und zeitgenössische kulturelle Codes auf den Kopf stellen - in Kino und Konzertsälen, Theaterräumen und Installationen. Rdeča Raketa kombiniert abstrakte elektronische Klänge mit schweren Beats, inspiriert von akusmatischer Musik, Industrial und Hip-Hop. Die kunstvolle Verflechtung von gesprochener und gesungener Sprache (basierend auf Osojniks Texten) verschmilzt mit dem collagierten Klangmaterial. Modular-Synthesizer und cut-up Samples vermischen sich mit manipulierten CD-Playern und Aufnahmen von akustischen Instrumenten und Field Recordings, zusammen mit aufwändiger Klangbearbeitung entsteht schließlich eine aufregend heterogene Mischung. Rdeča Raketa’s Tonträger: Old Girl, Old Boy (Mosz Rec, 2010), Wir werden (God Rec, 2013) und ..and cannot reach the silence, (Ventil Rec & Mamka Rec 2021)

Datum: 
Sonntag, 2. Juli 2023 - 20:00
Ort: 
Stadthaus Ulm
Termin-Typ: 
Veranstaltungs-Genre: 
Eintritt frei