Denkt man an männliche und weibliche Rollenbilder in der Literatur, so fallen einem gerade in älteren Werken oftmals überholte oder kritisch zu sehende Darstellungen ein. Und doch: Es war schon im 19. Jahrhundert möglich, die so fest erscheinenden Mauern der Geschlechtergrenzen zu verwischen. Fluide Geschlechterbilder waren möglich. Ein Unterlaufen und Aushebeln der bestehenden Geschlechterbilder, ein Befragen von Rollenklischees fand statt. Gegen die archaischen Geschlechtermuster, die im 19. Jahrhundert und folgend wieder auflebten, setzten Autoren*innen wie etwa Karoline von Günderrode, Aphra Behn, Virginia Woolf, Oscar Wilde, Alice Berend oder Anne Garréta ihre Texte und Charaktere. Höchst spannend, wie viel Möglichkeiten trotz offensichtlicher Konventionen denkbar wurden. Ein Rundgang mit Leseauszügen zu Literaten*innen, die sich in ihrem Leben wie in ihrem Werk keinen Zwängen und Konventionen fügen wollten.
Möglichkeitsleben.
Datum:
Donnerstag, 23. Juni 2022 - 20:00
Ort:
EInsteinHaus, vh ulm