Peter Ury (1920 bis 1976) stammt aus einer jüdischen Ulmer Familie und war bereits als Jugendlicher im Musikleben seiner Heimatstadt aktiv. 1939 floh er nach England, wo er als Musiker, Komponist und Musikjournalist wirkte. Anlässlich seines 101. Geburtstags wird Urys Leben und Werk gewürdigt. Zu diesem Anlass sind Familienangehörige zu Gast in Ulm.
Auf den Spuren seines Vaters drehte David Ury, der in London lebt, einen dokumentarischen Film mit dem Titel „Ulmer Begegnungen“. Der 40-minütige Film basiert auf dem gleichnamigen Bericht, den Peter Ury im September 1945 in der Londoner Emigranten-Zeitschrift „Freie Tribüne“ veröffentlichte. Als englischer Soldat war Ury im Juni 1945 auf der Suche nach seiner Mutter kurzfristig nach Ulm zurückgekommen. Hier besuchte er sein Elternhaus in der Zinglerstraße 44 und erfuhr von der Holocaustüberlebenden Resi Weglein, dass seine Mutter, Fanni Hedwig, geb. Ullmann, in Auschwitz ermordet worden war. Peter Urys Sohn David greift in seinem Film diesen Bericht auf und dokumentiert seine eigenen Ulmer Begegnungen im Jahr 1988. Im Gespräch mit Silvester Lechner, dem ehemaligen Leiter des DZOK, berichtet David Ury über seine filmische Spurensuche und die Familiengeschichte.